4. September 2018

Sammeln und kaufen... wie & wo?


Trifari Pet Serie (1967)
Wie bei allen Hobbies sollte auch hier der Spass im Vordergrund stehen. Deswegen sollte man Modeschmuck kaufen, der dem eigenen Geschmack und auch dem Geldbeutel entsrpricht. Egal, ob es sich um Broschen, Ohrringe oder Halsketten handelt -  gefallen muss es!

Die Möglichkeiten zum Kaufen sind heutzutage vielseitig und man muss dazu auch nicht unbedingt in die USA reisen um an die begehrten Stücke zu kommen. 

Nachfolgend gibt es ein paar Hinweise und Tipps zum Kauf von Costume Jewelry:


Antiquitätengeschäfte oder in Spezialgeschäfte für alten Modeschmuck

Mit etwas Glück kann man auch in Antiquitätengeschäften schöne alte amerikanische Stücke finden. Leider liegen im deutschsprachigen Raum die Preise eher im oberen Bereich. Dafür bekommt man neben einer guten Beratung gepflege Stücke und die Garantie, dass es sich um echte Teile handelt. Mitunter ist der Händler auch behilflich, wenn man ein spezielles Stück sucht oder wenn es um kleinere Reparaturen geht, wenn z.B. ein Stein rausgefallen ist.


Zwei auf alten Modeschmuck spezialisierte Geschäfte in Wien und Salzburg, in denen ich bei Gelegenheit immer gerne vorbeischaue (beide sind aber mehr auf Bakelit-Schmuck spezialisiert):

Art Nouveau-Art Deco - Modeschmuck ab 1920 - Wollzeile 22, 1010 Wien - www.millich-art.com
DECO Art - Wr. Philharmonikergasse 1, 5020 Salzburg - www.deco-art.at


Anitquitäten- und Sammlerbörsen, Antiquitätenmessen


Es gibt Antiquitätenmärkte, auf denen auch vintage Modeschmuck angeboten wird. Auch auf Antiquitätenmessen finden sich immer wieder Händler, die die begehrten Stücke anbieten. Generell liegen die Preise aber auf ähnlichem Niveau wie im Antiquitätenhandel. Schnäppchen sind hier eher nicht zu machen.


Auktionshäuser

Es finden sich gelegentlich Modeschmuck-Konvolute bei Auktionshäusern. Erwähnenswert ist hier das DOROTHEUM in Wien, sicher eines der führenden Auktionshäuser in Mitteleuropa, und das AUKTIONSHAUS HENRYs - um nur zwei hier zu nennen. Die meisten Auktionshäuser bieten inzwischen auch Online-Gebote an. Die Preise liegen hier aber meister etwas höher. Achtung: jedes Auktionshaus verrechnet eine entsprechende Gebühr!


Flohmärkte

Hier braucht es schon einen sehr geschulten Blick, um zwischen den Unmengen an modernem Modeschmuck und Tand ein altes Stück zu erspähen! Hier finden sich eher alte Strass-Stücke aus Gablonz. Aber es ist durchaus möglich - meine Sammelleidenschaft hat auch auf einem Flohmarkt mit einer Trifari-Brosche begonnen!


Kleinanzeigen

...in der Zeitung sind eher eine aussterbende Rubrik, aber bei den EBAY Kleinanzeigen findet sich gelegentlich auch Interessantes...


Einkaufen im Internet

Durch das Internet ist es wesentlich einfach geworden amerikanischen Modeschmuck zu sammeln!  Erste Anlaufstelle ist hier sicher EBAY oder auch ETSY. Eine schöne Plattform ist auch RUBY LANE, die zwar preislich etwas höher liegt, aber eine schöne Auswahl bietet.

Da ich die meisten meiner Käufe auf Ebay tätige, hier ein paar Tipps:
Für Online-Käufe bei EBAY etc. ist zu erwähnen, dass nicht jeder Anbieter, in den meisten Fällen US-Amerikaner, nach Europa versenden - gerade in der letzten Zeit fällt das auf. Im Zweifelsfall immer beim Händler wegen den Versandkosten anfragen. Es gibt auch Händler, die manchmal Ausnahmen machen und doch nach Europa versenden! Auch sollte man neben den Versandkosten immer die Verzollung im Kopf behalten - alles über € 22,- läuft übers Zollamt!

Bevor man bei einem Stück zuschlägt, sollte man sich die Fotos wirklich sehr gründlich anschauen und beim Anbieter nachfragen - die meisten sind sehr freundlich und zuvorkommend! Und - das versteht sich von selbst - rasch zahlen! Was man NICHT tun sollte: beim Händler nachfragen, ob er die Wertangabe auf der Customs Declarations (also die Zollerklärung) reduziert...!

Bei EBAY gibt es seit einiger Zeit ein "Global Shipping Program" - der Name ist selbsterklärend - manche Händler verkaufen nur darüber nach Europa - es ist etwas teurer, hat aber den Vorteil, dass die Stücke schnell ankommen, da diese bereits vorverzollt sind und keinen Zwischenstop beim allerseits beliebten Zollamt machen!

Neben den großen Handelsplattformen im Internet gibt es natürlich auch unzählige kleine Shops für alten Modeschmuck im Netz - mehrheitlich amerikanische Seiten - aber es gibt auch ein paar deutsche Seiten, wie z.B.:
www.glitzmuseum.de
www.fraeuleinnoll.de
www.pompadours.de
www.art-decoratif.de

Ein fantastischer Händler ist unter www.trifari.com zu finden - unter Ebay als "n_and_n_jewelry" vertreten - die Seite ist optisch zwar nicht gerade ansprechend - aber es gibt wirklich tolle Stücke zu sehen! Leider liegen die Preise weit über Budget - aber neben schönen Fotos gibt es viele Informationen(!) zu den jeweiligen Stücken! Daher ist die Seite auch eine gute Informationsquelle!

>>>  Sie kennen ein schönes Geschäft oder eine Internetseite, die hier fehlt?  Dann würde ich mich über eine Angabe in den Kommentaren freuen!


Einkaufen in den USA

Alten Modeschmuck im Land seiner Entstehung zu suchen und zu finden, ist für mich persönlich der schönste Weg um an neue Teile für meine Sammlung zu kommen!

So ziemlich jedes Kaff in den USA hat einen Antique-Store, die dank Internet und Navigationsgerät meistens auch leicht zu finden sind. Oft liegen in den Geschäften auch gratis Zeitungen oder Magazine auf, in denen meist lokale viele Antique-Shops aufgelistet sind - immer interessant!

Vielfach gibt es sogenannte "Antique Malls" - das ist eine Ansammlung vieler kleiner Antiquitätenläden und Händler unter einem Dach, meistens in einer Halle! Es ist immer wieder spannend, was sich da alles findet - und nicht nur alter Schmuck - da kommt man immer wieder ins Staunen! 

Kleiner Tipp: in vielen Antique Malls liegen im Eingangsbereich Übersichtspläne zum Mitnehmen auf, in denen die einzelnen  "Booth"-Nummern verzeichnet sind. In dieser kann man sich Notizzen machen, wo man etwas Interessantes gesehen hat. Nachdem speziell die Schmuckstücke immer in abgesperrten Vitrinen liegen, muss man sich an einen der Mitarbeiter wenden, damit der einem die Stücke zum genaueren Ansehen herausgibt. Gibt es keinen Übersichtsplan, kann man auch mit dem Handy Fotos von der Booth-Nummer machen - idealerweise auch vom Schmuckstück - sonst weiss man am Schluss nicht mehr, was man wo gesehen hat... 


Leider sind die wirklich schönen Stücke inzwischen nur noch mit viel Glück in einem Antique Mall zu finden - diese haben meistens den Weg ins Ebay gefunden, wo sie einem wesentlich größeren Käuferpreis angeboten werden. 

Aber auch so sind die Antique Malls immer spannend und einen Besuch wert...! 




(Fotos: glitzerstuecke.blogspot.com)







26. August 2018

...wie alles anfing!

Gablonzer Strassbroschen - die beiden Clips rechts sind von meiner Oma
Strass hat mich schon als kleines Mädchen fasziniert! Im Zuge der Wohnungsräumung nach dem Tod meiner Grossmutter 1982 in Wien hab ich damals in ihrem Schreibtisch, hinter den Schubladen, mehrere alte Strass-Clips gefunden und behalten. Damit hat die Leidenschaft für Strass-Broschen angefangen. Oma's Stücke kamen alle aus Gablonz im ehemaligen Böhmen - das wußte ich damals aber noch nicht.

Trifari 1950
Auf Flohmärkten kamen im Lauf der Zeit weitere Gablonzer Stücke dazu. 1986 hab ich auf einem Flohmarkt meine erste "amerikanische" gefunden: eine Trifari-Brosche - eine weisse Strassbrosche, oben drei Blätter mit beweglichem Unterteil, signiert mit Trifari mit Krönchen und "Pat. Pend." - um damals 20,- österreichische Schilling, das sind heute 1,50 Euro. Was Trifari ist, habe ich erst wesentlich später herausgefunden! 

Auf Antiquitätenmessen kamen einzelne günstigere Stücke zur Sammlung, unter anderem eine weisse runde Strass-Brosche, die sich später als eine Eisenberg aus den 50er Jahren herausstellte - Glück! Die wenigen exklusiven Stücke, die auf den Messen damals zu sehen waren, wurden andächtig bestaunt!


Sarah Coventry Brosche
Bei mehreren USA-Urlauben von 1994 bis 1996 sind dann weitere alte Stücke dazugekommen, neben Coro, Sarah Coventry, Trifari auch eine Eisenberg Original aus den 40er Jahren! In den Jahren danach war durch Beruf, Kinder, Hausbau und fehlendem Kleingeld mit der Sammlerei und den Reisen zuersteinmal Pause.

Mit dem Start von EBAY 1999 in Deutschland und Österreich und der Einführung von PayPal 2004 wurde der amerikanische Costume Jewelry Markt dann auch für deutsche bzw. österreichische Sammler/innen interessant.

Seit einer USA-Reise 2016 fand meine Sammelleidenschaft dann eine Fortsetzung. Seitdem sind bei weiteren USA-Reisen, über Ebay und andere Internet-Plattformen weitere schöne Stücke zu meiner Sammlung dazugekommen - und ein Ende ist nicht in Sicht!